Wolfgang Engels virtuelles Schlüsselanhänger - Museum

Thema: Figuren

Wer kennt sie nicht. Sie liegen über das ganze Kinderzimmer verstreut, flimmern den halben Vormittag über die Glotze, sind witziger, knuddeliger und brutaler als es die Polizei erlaubt und sterben dennoch nie: Comic-Helden.

Diese Gestalten, mit meist übergroßen Kulleraugen, verkörpern echte (Sub)Kultur und haben ihren Platz in unserem Langzeitgedächnis fest gebucht.

Spielzeug an der Kette ist sicherlich das naheliegenste, wenn man an Figuren denkt. Meistens werden dafür ganz normale Spielfiguren aus der laufenden Produktion herausgenommen und bekommen dann eine Kette in den Plastikkopf getackert. Autsch!!

Nr. 1-4: Spielzeugfiguren

Das Eskimo-Kind (1) aus der Playmobil Familie stammt aus Zirndorf, nicht weit von diesem Museum. Natürlich gibt es auch den Eskimo-Papa, den Clown, den Sheriff oder die Indianerin als "Baumeltrumm". Doch, wie Test ergeben haben, eignen sich die Kollegen ohne Kette besser zum Spielen.

Als zweite Kult-Firma, wenn man an sinnvolles Spielzeug denkt, kommt uns in Deutschland oftmals Lego in den Sinn. Aus der zum Verschlucken ungeeigneten Fabuland-Reihe stammen der Rabe als Bruchpilot (2) und das erstaunlich freundliche Krokodil (3).

Aus der "normalen" Lego-Serie entstammt der schwarze Pirat mit der Nummer 4. Liebevoll mit Holzbein, Hakenhand, Vollbart und Augenklappe ausgestattet hängt er an einer sehr originellen Kette. Nach Lego-Prinzip werden hier einzelne Plastikkupplungen zu einer Kette zusammengesteckt. Und auch der Ring mit seinem roten Schiebe-Klemm-Verschluß spiegelt traditionelle Lego-Systemtreue wieder. Leider hat sich diese Ausführung nicht als Anhänger durchgesetzt, womit sie für die Sammlung umso wertvoller wird.



Deutsche Trickfilmhelden sind in den Kinderzimmern teilweise genauso beliebt wie das oben gezeigte Spielzeug, auch wenn es nicht sehr viele davon gibt.
Wie fast alle Schlüsselanhänger-Figuren werden auch diese Weichplastikkerle handbemalt und kommen oft aus den Werken der Firma Bully oder einem Ort im Reich der aufgehenden Sonne.

Nr. 5-8: Deutsche Trickfilmhelden

Eine Beispiel mag hier der nur in Bayern bekannte Aloisius sein. Als ein Münchner im Himmel hatte er nur einen einzigen großen Fernsehauftritt in den 80er Jahren, aber dennoch ist dieser Dienstmann mit Bierfahne zumindest den damaligen Zuschauern in Erinnerung geblieben — egal ob jung oder alt. Sicherlich zählt er zu den wenigen Zeichentrickhelden Bayerns.

Aloisius hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem guten Meister Eder, der zusammen mit seinem Pumuckl (6) seit den 60er Jahren mehr als 80 Abenteuer durchlebt hatte. Ellis Kauts dichtenden Kobold mit dem roten Haar konnte man als Zeichentrickfigur an der Seite des Schauspielers Gustl Bayerhammer auch im Fernsehen und Kino bewundern.

Durch ihre Verwandschaft mit Heinzelmännchen wären die Mainzelmännchen (7) bei Pumuckl sicherlich nicht sehr beliebt. Als Werbepausenclowns des ZDF haben sie seit 1978 unermündlich, Tag für Tag unzählige Sketche aufgeführt. Fleißig, fleißig, kann man da nur sagen.

Loriots Wum und Wendelin (8) hatten im Fernsehen ebenfalls ihren festen Platz. Was wäre der große Preis ohne die "geistreichen" Sofagespräche dieser beiden Zeitgenossen.

In einer Liste deutscher Zeichentrickhelden darf natürlich die Maus (Jahrgang 1971) und der Elefant aus der Sendung mit der Maus nicht unerwähnt bleiben. Doch leider bleiben beide hier ohne Abbildung.



Europäische Comic-Figuren gibt es viele und es fällt schwer nur 3 auszusuchen. Wir haben uns auf "behelmte" Schwertträger konzentriert, um ein Thema herauszugreifen.

Nr. 9-11: Euro-Comic-Figuren

Hägar der Schreckliche (Nr. 9) war nie so schrecklich wie er gerne sein wollte und täglich findet man in Zeitungen neue Episoden, die das belegen. Obwohl er nordische Lebensart verkörpert, entstammt er leider nicht europäischer Zeichnerhand (sondern dem Amerikaner Dik Browne). Wir hoffen, daß diesen Irrtum niemand merkt.

Sehr europäisch und trotzdem weltbekannt ist Person Nr. 10. Asterix, der Alptraum Caesars, Bewohner des einzigen unbesiegten Dorfes in ganz Gallien. Zusammen mit Obelix, Idefix, u.a. erfreute und belehrte er in den Geschichten Uderzos und Goscinnys seit 1963 die Menschheit. Die 30 Episoden, gespickt mit liebevollen Details, wurden in mehr als 80 Sprachen übersetzt.
Das Leben im Jahre 50 v.Chr. muß lustig gewesen sein...sofern man wußte, wie man diesen verflixten Zaubertrank braut.

Wickie der Wikinger (11) war eher ein Fernsehheld und Paradebeispiel dafür, wie Kinder den Überblick behalten. Sein Streben nach gewaltfreien Lösungen machte ihn beinahe zum ersten Kriegsdienstverweigerer der Zeitgeschichte.



Comic-Figuren haben ihre Geburtstätte oftmals in Amerika, da dort das Comic einen größeren Kultstatus genießt als hier in Europa, und auch der Zeichentrickfilm hat dort tiefe Wurzeln.

Nr. 12-14: US-Comic-Figuren

Unangefochtener Weltstar unter den Comicfiguren ist ohne Zweifel die 1928 geborene Maus mit den großen Ohren und der ursprünglich roten Hose mit den gelben Knöpfen. Mickey Maus (12) und seine Freunde machten den Zeichentrick-Pionier Walt Disney zu einem Giganten der Unterhaltungsbranche.

Aus der Videospiel-Szene entsprang Super Mario (Exponat 13) der als panischer Klempner über die Bildschirme dieser Welt hüpft und ständig irgend etwas reparieren oder irgend jemanden retten muß. Da daß für einen auf Dauer viel zu anstrengend ist, hat ihm Nintendo seinen Bruder Luigi (o. Abb.) zur Seite gestellt.

Das wohl faulste Exemplar unserer Ausstellung ist sicherlich der aus Italien nach New York verschleppte Kater Garfield (Nr. 14). Über die Jahre machte Jim Davis aus ihm ein sympathisches, freches, faules, verfressenes, fettes, fieses, hundefeindliches, filosofisches Lasagne-Monster.

Die Schar der Comic-Helden ist schier unüberschaubar. Egal ob man nun Dilbert, Calvin & Hobbes oder sonst einer Phantasiegestalt erlegen ist, es gibt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Internet-Seite und einen Schlüsselanhänger dazu.
Und sollte es mal keinen Anhänger geben, so kauft man einfach im nächsten Comic-Laden eine normale Gummifigur und schraubt ihr, in einem unbeobachteten Augenblick, einfach eine Kette in den Kopf.



Firmenmaskottchen sollen an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Zwar tauchen sie bereits an anderen Stellen in unserem Museum auf, aber exemplarisch sind hier nochmal ein paar Exponate zu dieser Sparte zu sehen.

Nr. 15-18: Firmenmaskottchen

Der Löwe "Opta" (Nr. 15), mit seinem flauschigen Pelz am Kopf, lächelt schon seit mehr als 20 Jahren munter vor sich hin und war auch unter den ersten Figuren, die es in unserer Sammlung gegeben hatte.

Lokalmatador im Raum Fürth und bekannt für seine "un-kaputt-baren" Spielsachen ist der Big Büffel (16). Als Schlüsselanhänger-Figur ist er durch seine breiten Hörner in der Hosentasche weniger willkommen, doch seine knallrote Farbe macht es sehr schwer ihn zu übersehen.

Der Maulwurf "Zeppi" (Nr. 17) buddelt seit Jahren für die Münchner Firma Zeppelin in der Baumachinenbranche und ebenfalls unermüdlich ist der Bausparfuchs (19) von Schwäbisch Hall. Mit seinen vier Backsteinen versucht er nun Osteuropa zu erobern.



In unserem Museum gibt es nun leider nichts mehr zu erobern. Sie haben soeben den letzten Schlüsselanhänger dieses Raumes und unserer gesamten virtuellen Ausstellung gesehen.
Der offizielle Teil unserer Führung ist damit beendet.

Sollten Sie noch etwas Zeit haben, und sich für Sammlungen und Museen interessieren, so lohnt sich sicherlich ein kurzer Abstecher zu unserem Giftshop bzw. der Tauschbörse...


Zurück Lageplan Weiter

Fragen oder Anregungen zu dieser Seite? Email an museums-webmasters@objectfarm.org
Zuletzt geändert am 10. März 2006 von den "Museum" Webmastern.